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17.01.2019
Fachpodium im Rahmen des GFFA

Landwirtschaft digital – gemeinsam in Genossenschaften

Berlin, 17. Januar 2019. „Genossenschaften sind in der Lage, neueste Techniken wie die Digitalisierung aufzugreifen und für ihre Mitglieder nutzbar zu machen. Das gelingt umso besser, je mehr die Mitglieder hinter ihrem Unternehmen stehen", erläuterte Franz-Josef Holzenkamp, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), im Rahmen des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) in Berlin. Das GFFA 2019 steht unter dem Motto „Landwirtschaft digital – intelligente Lösungen für die Landwirtschaft der Zukunft“. Im Rahmen des Fachpanels „Landwirtschaft digital – gemeinsam in Genossenschaften“ zeigte der DRV zusammen mit dem DGRV – Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband anhand praktischer Beispiele die Anpassungsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit des genossenschaftlichen Geschäftsmodells auf. 

DRV-Präsident Holzenkamp erinnerte an die über hundertjährige Erfolgsgeschichte der Genossenschafts-Organisation in Deutschland: „Die genossenschaftliche Idee ist einfach und genial zugleich. Genossenschaften liefern Lösungen für Herausforderungen unserer Zeit und können auch in Schwellen- und Entwicklungsländern Motor für die wirtschaftliche Entwicklung sein.“ Zur raschen Digitalisierung der Land- und Ernährungswirtschaft rät Holzenkamp zur Kooperation anstatt darauf zu warten, dass internationale Großkonzerne das Feld unter sich aufteilen.  

Christian Seelmann, Bereichsleiter der Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG, erläuterte die Gründung einer Genossenschaft, die den Landwirten im Rheinland ein Korrektursignal für die exakte Navigation zur Verfügung stellt. Die exakte Positionsbestimmung ist Grundvoraussetzung für die Digitalisierung des Ackerbaus. Gemeinsam konnten die Mitglieder der Genossenschaft die notwendigen Investitionen stemmen, was einer alleine nicht geschafft hätte.  

Jörg Migende, Leiter Digitalisierung und Vertrieb Agrar der BayWa AG, machte deutlich, dass viele Landwirte sich nicht selbst mit Bits und Bytes beschäftigen wollen, vielmehr brauchen sie verlässliche Partner, die sie nicht nur hinsichtlich Kosten/Nutzen fair beraten, sondern auch sicherstellen, dass die digitalen Werkzeuge im Praxiseinsatz reibungslos funktionieren. Dies ist die klassische Aufgabe von Genossenschaften.  

Holger Laue, Geschäftsführer der Raiffeisen Centralheide eG, präsentierte eine eben eingeführte Lern-App für Auszubildende. Damit wird auf zeitgemäße Weise Wissen vermittelt. Die Kosten für die Erstellung und Pflege der App konnten im genossenschaftlichen Verbund auf mehrere Schultern verteilt werden.  

Olga Alcaraz Andrade, Geschäftsführerin der Erzeugerorganisation „Vereinte Landwirte Guayangareo“ in der mexikanischen Provinz Michoacán, berichtete über den wichtigen Beitrag von Genossenschaften in einem Schwellenland. Gerade dort bieten Genossenschaften nachhaltige Lösungen und eröffnen Kleinbauern den Zugang zu Errungenschaften des technischen Fortschritts. Internationale Kooperation ist dafür unerlässlich.

 

Über den DRV

Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette Lebensmittel erzielen die 2.104 DRV-Mitgliedsunternehmen in der Erzeugung, im Handel und in der Verarbeitung von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen mit rund 82.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 63,0 Mrd. Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit Eigentümer der Genossenschaften. 

Über den DGRV

Der DGRV ist Spitzenverband und Prüfungsverband der genossenschaftlichen Gruppe, die mit 20 Mio. Mitgliedern in 5.500 Genossenschaften die bei weitem mitgliederstärkste Wirtschaftsorganisation in Deutschland ist. Diese Mitteilung steht auf www.dgrv.de zur Verfügung.

 

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