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08.10.2019
Pflanzenschutzverbot in Haus- und Kleingärten

DRV kritisiert Aktionismus im Bundesrat

Berlin, 8. Oktober 2019. Der politische Aktionismus zum kompletten Verbot von Pflanzenschutzmitteln in Privatgärten stößt beim Deutschen Raiffeisenverband (DRV) auf Widerspruch. „Wenn den Kleingärtnern Schneckenkorn und Rapsöl gegen Blattläuse weggenommen werden, dann leidet darunter auch die so dringend nötige Biodiversität in Städten und Dörfern“, sagt DRV-Hauptgeschäftsführer Dr. Henning Ehlers. Deshalb fordert er ein deutliches Bekenntnis der Politik zum Schutz der Pflanzen, auch in Haus- und Kleingärten. 

Was als Vorstoß des Freistaates Bayern im Bundesrat zum Verbot von glyphosathaltigem Unkrautvernichter in Haus- und Kleingärten gestartet war, droht sich zu einem Komplettverbot auszuwachsen. So sieht es die nun zusätzlich vorliegende Forderung der beteiligten Umwelt- und Agrarausschüsse der Länder vor.  

„Ein vollständiges Verbot des Pflanzenschutzes würde den Anbau – insbesondere von Gemüse – in ökologisch wertvollen Nutzgärten deutlich einschränken. Es steht daher zu befürchten, dass vielfältige Gärten in monotone Rasenflächen umgewandelt werden“, so Ehlers. Noch größer sei die Gefahr, dass Kleingärtner in ihrer Not künftig auf illegale Mittel zurückgriffen. Statt Pflanzenschutz zu kriminalisieren, sollte nach Ansicht des DRV verstärkt auf sachkundige Beratung gesetzt werden. Solche Hilfe leistet auch das besonders geschulte Personal in Raiffeisen-Märkten.



Über den DRV

Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette Lebensmittel erzielen die 2.024 DRV-Mitgliedsunternehmen in der Erzeugung, im Handel und in der Verarbeitung von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen mit rund 92.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 63,6 Mrd. Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit Eigentümer der Genossenschaften.

 

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