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10.10.2024
Pressemitteilung: Abschluss der genossenschaftlichen Weinlese 2024 / Schwieriges Marktumfeld mit globalem Überangebot

Hohe Qualität im Keller: Genossenschaften erwarten guten Weinjahrgang 2024 mit moderaten Alkoholwerten

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Adobe Stock / fotoluk1983

Berlin, 10.10.2024. Gute Qualität, leicht unterdurchschnittliche Menge: So lautet die Bilanz der deutschen Winzergenossenschaften zum Abschluss der diesjährigen Weinlese. „Die Verbraucherinnen und Verbraucher können sich über alle Anbaugebiete hinweg auf ansprechende Genossenschaftsweine des Jahrgangs 2024 freuen. Die physiologische Reife der Trauben war gegeben und sorgt für eine sortentypische Aromaausprägung der bereits vergorenen Jungweine. Dank moderater Alkoholwerte liegen ideale Bedingungen für feine und fruchtbetonte Weine vor“, betont der Weinexperte des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV), Peter Jung. 

Kein einheitliches Bild ergibt sich bei der Lesemenge: Manche Regionen haben starke Einbußen von bis zu 70 Prozent aufgrund der Frostnächte in der dritte Aprilwoche erlitten. „Unterm Strich fällt die Gesamtmenge für ganz Deutschland in diesem Jahr etwas geringer aus als in den Vorjahren“, so Jung. Mit rund drei Millionen Hektoliter steuern die insgesamt 140 Winzergenossenschaften stets etwa ein Drittel der gesamten in Deutschland erzeugten Weinmenge sowie die Hälfte für die Vermarktung im Lebensmitteleinzelhandel und Discount bei. Am meisten produzieren die genossenschaftlich organisierten Winzer und Weingärtner traditionell in den Anbaugebieten Baden und Württemberg.

Das regenreichste Jahr seit Wetteraufzeichnung führte zu großen Herausforderungen im Pflanzenschutz. Außerdem war die Befahrbarkeit der Anlagen oftmals nicht möglich. Jung: „Die Winzerinnen und Winzer haben sich den Herausforderungen mit großem Einsatz gestellt und einen erheblichen Mehraufwand unter anderem durch kulturtechnische Bearbeitung geleistet. So haben sie die Reben gesund gehalten und die Voraussetzung für gute Qualität geschaffen. Auch der Einsatz technischer Innovationen wie etwa Drohnen und Vollerntern in den Teillagen hatten einen wesentlichen Anteil daran, dass gesundes Lesegut in den Genossenschaften erfasst werden konnte.“

Ungeachtet der guten Arbeit im Weinberg und Keller führt ein globales Weinangebot und rückläufiger Weinkonsum kombiniert mit hohen Kosten in vielen Betrieben zu einer wirtschaftlich prekären Situation. „Die großen Mengen drücken auf den Markt und führen zu einem teilweise ruinösen Preisverfall auf dem Offenweinmarkt“, macht der DRV-Weinexperte deutlich. Nicht genossenschaftliche Betriebe hätten mitunter keine Absatzmöglichkeiten mehr. Jung: „Die Genossenschaften erweisen sich im aktuell schwierigen Marktumfeld als verlässliche Partner und Stützpfeiler der Branche. Die Mitglieder haben die Garantie, dass ihre Genossenschaft alle Trauben abnimmt.“ Darüber hinaus sieht der DRV die Einführung einer Rotationsbrache als geeignetes Instrument gegen das Überangebot an. „Die Möglichkeit zu schaffen, Flächen temporär gegen eine Förderung von Umwelt- und Artenschutzmaßnahmen aus der Produktion zu nehmen, ist der richtige Ansatz“, betont Jung

Außerdem dürfe sich die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen nicht weiter verschlechtern. Jung: „Die im Vergleich zu anderen Weinbaunationen viel höheren Mindestlöhne für ungelernte Saisonarbeitskräfte stellen bereits heute eine große Belastung dar. Eine weitere Anhebung auf mehr als 15 Euro pro Stunde würde den Wettbewerbsnachteil der deutschen Weinwirtschaft noch einmal verschärfen. Dazu darf es nicht kommen.“

 

Über den DRV
Der DRV ist der politische Spitzenverband aller Genossenschaften 
und genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette Lebensmittel erzielen die 1.656 Mitgliedsunternehmen in der Erzeugung, im Handel und in der Verarbeitung pflanzlicher und tierischer Produkte mit 114.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie 6.000 Menschen in Ausbildung einen Umsatz von 82,6 Milliarden Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit Eigentümer der Genossenschaften.

Der DRV ist registrierter Interessenvertreter im Sinne des Lobbyregistergesetzes (Registernummer: R001376) und hat den Verhaltenskodex des Deutschen Bundestages und der Bundesregierung akzeptiert.

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Deutscher Raiffeisenverband e.V.

Im Auftrag
Marcus Gernsbeck
Pressesprecher
 
Mobil: +49 172 7196856
 

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